Die Tiroler Landesfürsten ließen die Herrschaft Rodeneck durch eigene Hauptleute verwalten. Als erster ist bereits 1292 Berthold von Mühlbach, der Teufel genannt, aus dem Geschlecht derer von Line bekannt. Im Jahre 1315 verpfändete Heinrich, der Sohn Meinhards II., das Schloß den Herren von Villanders, von 1352 -1354 hatten es die Herren von Teck inne. Die Landesfürstin Margarethe Maultasch und Ludwig von Bayern, ihr zweiter Gemahl, verpfändeten im Jahre 1354 die Feste Ehrenberg, Stein am Ritten und Rodenegg an Herzog Albrecht II. von Osterreich.
Albrechts Tochter Margareth sollte die Burg Rodenegg als Morgengabe erhalten, falls sie Meinhard III. von Tirol, den Sohn von Margarethe Maultasch, heiraten würde. Da dies 1358 geschah, wurde Rodeneck noch vor dem übrigen Tirol österreichisch. Rudolf IV. von Österreich übernachtete auf dem Weg nach Tirol am 18. Jänner 1363 im Schloß Rodenegg und konnte sich bei den Verhandlungen auf diesen wichtigen Besitz berufen.
Mit der entscheidenden Urkunde vom 26. Jänner 1363 übergab dann Margarethe Maultasch mit Zustimmung ihrer Räte die Grafschaft Tirol an das Haus Österreich, nämlich an Rudolf IV. und seine Brüder Albrecht und Leonhard. Die Habsburger ließen Rodeneck zuerst durch den Hauptmann Hans von Gufidaun verwalten, 1366 verpfändeten sie es an die Herren von Gufidaun, die es bis 1458 innehatten. In diesem Jahr starb die Gufidauner Linie mit Kaspar II. aus.
Dieser Letztgenannte war ein erbitterter Gegner des Kardinals Nikolaus Cusanus und beschloß kurzerhand, ihn zu töten. Anfang Juli 1457 lauerte er mit über 40 Mann dem Kardinal in der Nähe der Ladritscher Brücke an der Brixner Klause auf. Er hatte schon im Umfeld der Mühlbacher Klause einen Baum ausgesucht, an dem der Kardinal erhängt werden sollte. Die tapfere Begleitung des Kardinals hatte jedoch diese Pläne vereitelt, er selbst wurde exkommuniziert.
Kurz vor seinem Tode bat er den Kardinal um Gnade und die Gunst, ihm durch Caspar Haider, den Pfarrvikar von Rodeneck, die Sakramente reichen zu lassen. Diesem überließ er zum Dank jene zum Schloß gehörende öde Hofstatt, worauf heute das Schulgebäude steht. Er starb am 19. Juni 1458 und wurde in Rodeneck begraben. Sein Grabstein steht in der Pfarrkirche daselbst.